Die FOK-SNP fördert und koordiniert Forschungsprojekte im Schweizerischen Nationalpark, im Regionalen Naturpark Val Müstair und in der Pflege- und Entwicklungszone des Biosphärenreservats Engiadina Val Müstair.mehr

Bild: Meisterfoto, stock.adobe.commehr

Die Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz (WBS)

Ein langfristiges Monitoringprojekt in den Biotopen von nationaler Bedeutung

Ariel Bergamini (Eidgenössische Forschungsanstalt Wald, Schnee und Landschaft)

Die Biotope von nationaler Bedeutung – die wichtigsten Kerngebiete der Ökologischen Infrastruktur – sind die Kronjuwelen der Schutzgebiete in der Schweiz. Sie umfassen die Hoch- und Übergangsmoore, die Flachmoore, die Trockenwiesen und -weiden, die Auen und die Amphibienlaichgebiete. Die Wirkungskontrolle Biotopschutz Schweiz (WBS) ist ein langfristiges Monitoringprojekt mit dem Ziel, qualitative und quantitative Veränderungen in den Biotopen von nationaler Bedeutung zu dokumentieren und negative Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. In der WBS werden regelmässig Daten in den Biotopen von nationaler Bedeutung erhoben und analysiert. Pro Erhebungszyklus (6 Jahre) wird die Vegetation schweizweit in ca. 900 nationalen Objekten bzw. rund 7000 Dauerflächen erhoben, die Amphibien in 258 Amphibienlaichgebieten erfasst und alle rund 7000 Objekte mittels Luftbildvergleichen interpretiert. Eine Früherkennungssystem, welches auf den Fernerkundungsdaten beruht, kennzeichnet Objekte, die sich besonders negativ entwickeln, frühzeitig für Bund und Kantone. Die WBS startete 2011, der zweite Erhebungszyklus wird 2023 abgeschlossen. Die WBS ist zusammen mit dem Biodiversitätsmonitoring Schweiz BDM, dem Agrarmonitoring ALL-EMA und den Rote Liste-Erhebungen von Info Species ein zentraler Teil des Biodiversitätsüberwachungssystems der Schweiz. Indem bei der WBS seltene Biotope im Fokus stehen, werden die anderen Monitoringprogramme perfekt ergänzt. Im Vortrag wird die WBS mit ihren Methoden kurz vorgestellt und es werden vorläufige Resultate präsentiert.